Ich habe 1996 die Meisterschule abgeschlossen. Dieser Abschluss war die logische Konsequenz nachdem ich mit Lehrzeitverkürzung und anschließender Begabtenförderung die Lehrzeit abgeschlossen hatte. Mir war von Anfang an klar, dass ich den Meisterbrief erwerben wollte, denn ein Leben lang auf der Baustelle zu arbeiten konnte ich mir als Frau schlicht nicht vorstellen. Dass das Malerhandwerk jedoch viel mehr zu bieten hat, als den Meistertitel zu erwerben und sich selbständig zu machen, hatte sich mir damals noch nicht erschlossen. Heute, gut 25 Jahre später, kann ich auf eine wenig lineare Laufbahn zurückschauen und ich bin noch lange nicht da, wo ich hin möchte...
In der Zwischenzeit, habe ich ein Werkzeugtaschen Gurtsystem während meiner Selbständigkeit in einer "One-Woman-Show" entwickelt. Dieses ist patentiert und ich vertreibe es im eigenen Onlineshop. Mir ging in unserer Arbeitsweise, vor allem beim Tapezieren, das ewige Verlegen des Werkzeugs so auf die Nerven, dass ich mir Holstertaschen explizit fürs Tapezierwerkzeug genäht habe. Als ich bei jemandem damit arbeitete, verwies er mich an seinen Patentanwalt und so kam der Stein ins Rollen... Nach einigen Messeauftritten und der durchweg positiven Resonanz vieler Kunden war klar, es muss vertrieben werden. So ist das Gurtsystem PRACTICA CINGULIS heute eine echte Arbeitserleichterung für die, die sich darauf einlassen wollen...
Dadurch bin ich in Kontakt mit der Online-Welt gekommen, und dies öffnet einem natürlich die Augen noch mehr. Immer mehr Kontakte entstehen, neue Möglichkeiten des Lernens und auch des Arbeitens. Aktuell arbeite ich im Betrieb meines Lebensgefährten im Büro und auf den Baustellen. Wir haben unser Portfolio im Wesentlichen erweitert, machen viele Schulungen und ziehen so natürlich auch vermehrt die Kunden an, die wir haben wollen. Es ist eine nie endende Reise, fernab von der klassischen Art und Weise einen Malerbetrieb zu führen. Aber dazu vielleicht später mehr.