Im Handwerk und im Baugewerbe spielt Mobilität eine entscheidende Rolle. Nicht nur Du und Deine Kollegen müssen zwischen Baustellen und Betrieb hin und her pendeln. Auch Werkzeuge, Maschinen und Materialien müssen von einem zum anderen Ort transportiert werden. Die Ansprüche an Firmenfahrzeuge variieren von Betrieb zu Betrieb. Ohne das passende Fahrzeug wird der Arbeitsalltag erschwert. Doch welche Anforderungen muss ein passendes Handwerkerauto erfüllen?
Was gilt es bei der Wahl des Handwerkerautos zu beachten?
Fahrten zur Baustelle und zum Kunden sind für Dich ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Doch was ist das beste Auto für Handwerker? Zu den gängigen Handwerkerautos zählen unter anderem der Kastenwagen, der Transporter, der Hochdachkombi oder auch der Van. Je nach Bedarf des Betriebs kann ein bestimmtes Auto ideal für Dich sein.
Es existiert eine breite Palette geeigneter Fahrzeugmodelle von verschiedenen Herstellern, die unterschiedliche Bedürfnisse erfüllen können. Abhängig vom Gewerk sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Die Ansprüche eines Malers variieren beispielsweise von denen eines Schreiners oder Dachdeckers. Ein Zimmerer benötigt möglicherweise ein anderes Fahrzeug als ein Installateur. Welche Anforderungen muss ein Auto für Handwerker also erfüllen?
- Größe des Fahrzeugs: Um die notwendige Ausrüstung sowie Werkzeuge und Materialien zu transportieren, muss das Fahrzeug groß genug sein. Wichtig zu beachten ist auch die zulässige Ladung. Damit der Führerschein der Klasse B ausreicht, darf eine Gesamtmasse von 3,5 Tonnen nicht überschritten werden. Für Kundenbesuche in städtischen Wohngebieten kann jedoch ein kompaktes und kleineres Auto von Vorteil sein.
- Ladefläche und Stauraum: Ausreichend Stauraum und eine großzügige Ladefläche sorgen für die nötige Flexibilität. Eine seitliche Schiebetür und zwei Hecktüren erleichtern das Ein- und Ausladen.
- Ausstattung: Um den Raum effizient zu nutzen, eignen sich speziell eingebaute Einrichtungen wie Regalsysteme oder Werkzeugkästen. Integrierte Befestigungsmöglichkeiten sorgen für die Sicherung der Ladung.
- Antriebsart: Je nach Einsatzgebiet und bedingt durch die zurückgelegte Strecke kann die Wahl etwa auf Verbrennungsmotoren oder Elektro- oder Hybridantrieb fallen.
- Funktionen: Abhängig vom Bedarf kann das Auto als reines Lastenfahrzeug oder auch zur Personenbeförderung genutzt werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das Auto mittels Firmenlogo als Werbeträger für den Betrieb zu verwenden.
In der Regel verfügen Betriebe über mehrere Fahrzeuge. Diese befördern Mitarbeitern, Material und Werkzeuge und dienen den Fahrten zur Baustelle. Für die unterschiedlichen Aufgaben kann es sich lohnen, dass der Fuhrpark aus verschiedenen Fahrzeugtypen besteht. Beispiele für Handwerkerautos sind der Transporter oder Crafter Kastenwagen von Volkswagen. Zudem gibt es noch den Ford Transit Courier Lieferwagen und den Vivaro Kastenwagen von Opel. Der Citroën Jumper Kastenwagen bietet sich ebenfalls an.
Zur effektiven Einsatzplanung der Fahrzeuge kannst Du dann auf eine spezielle Softwarelösung für Handwerker zurückgreifen. Ein Beispiel dafür ist Craftnote. Ein Planungstool ist integriert. Damit kannst Du die jeweiligen Fahrzeuge koordinieren. Ebenso kannst Du andere Ressourcen wie Werkzeuge und Mitarbeiter einplanen. So behältst Du den Überblick darüber, welches Fahrzeug an welchem Tag für welche Baustelle vorgesehen ist.
Handwerkerauto kaufen, mieten oder leasen?
Suchst Du ein Handwerkerauto für den Betrieb? Du hast die Wahl zwischen dem Kauf. Oder dem Leasing. Oder dem Mieten eines Firmenfahrzeugs.
Kaufen: Beim Kauf zahlst Du einen bestimmten Betrag und der Wagen geht in das Eigentum über. Neben dem Sofortkauf gibt es auch die Möglichkeit eines Ratenkaufs.
Leasen: Beim Leasing schließt Du mit einem Leasingspartner einen Vertrag über die Nutzung des Fahrzeugs. Der Vertrag regelt die Dauer der Nutzung, die monatlichen Raten, die Rückgabekonditionen, Instandhaltung und Wartung. Dabei gibt es verschiedene Leasingmethoden, wie das Restwertleasing oder das Kilometerleasing.
Mieten: Beim Mieten zahlst Du eine festgelegte Gebühr und kannst das gemietete Fahrzeug dann für einen bestimmten Zeitraum nutzen.
Diesel, Benzin, Elektro oder Hybrid?
Neben Diesel- oder Benzinmotoren gibt es inzwischen auch viele Modelle in einer elektrischen Variante. Darunter zum Beispiel der Ford Transit, Opel Vivario, Fiat Doblo oder Fiat Ducato. Das Angebot an Elektrofahrzeugen wächst.
Welche Antriebsart sich für den Betrieb bewährt, hängt von der Länge der Strecke ab. Auch die Ladekapazitäten der Stadt sind wichtig. Die Anschlüsse bei Kunden und die Parkplätze vor Ort spielen ebenfalls eine Rolle. Vor der Entscheidung sollte klar sein, wie viele Kilometer gefahren werden und wie die Infrastruktur der Umgebung aussieht.
Für innerstädtische Fahrten mit einem guten Netz an Ladesäulen oder einer eigenen Ladesäule am Betrieb kann ein Elektrofahrzeug eine gute Option sein. Bei deutschlandweiten Montagefahrten sind Verbrennungsmotoren aufgrund ihrer größeren Reichweite in der Regel bisher noch die bessere Wahl. Die elektrischen Varianten Ford Transit, Opel Vivario, Fiat Doblo oder Fiat Ducato haben je nach Modell eine Reichweite von um die 314 km bis um die 430 km.
Tanken geht deutlich schneller als Aufladen. Dafür sind Elektrofahrzeuge emissionsärmer vor Ort und geräuschärmer. Umweltzonen in städtischen Gebieten und potenzielle Fahrverboten für Dieselfahrzeuge können definieren, welches Fahrzeug sinnvoll ist. Vor der Anschaffung sollte auf die jeweiligen Regelungen vor Ort geachtet werden, etwa wie Umweltzonen dort jeweils geregelt sind.
Eine weitere Möglichkeit kann auch ein Hybrid-Fahrzeug darstellen. Solche Fahrzeugtypen kombinieren Verbrennungsmotoren mit Elektromotoren. Dadurch erreicht er höhere Reichweiten und hat gleichzeitig weniger Emission. Allerdings ist der Hybrid durch seine zwei Motoren schwerer und weniger effizient.
Ob sich Elektroautos im Handwerk aber tatsächlich zum Einsatz eignen, richtet sich nach den individuellen Anforderungen des Betriebs.
Darf man den Firmenwagen auch privat nutzen?
Nicht immer wird das Firmenfahrzeug ausschließlich für berufliche Fahrten verwendet. Eine private Nutzung wird als geldwerter Vorteil betrachtet und muss entsprechend versteuert werden. Ausnahmen können hier für Handwerkerautos gelten, die aufgrund ihrer Beschaffenheit typischerweise für den Transport von Gütern bestimmt sind. Das ist beispielsweise der Fall, wenn hinten keine Sitze vorhanden sind, der Wagen mit Fächern und Regalen ausgestattet ist, eine Abtrennung zwischen den Vordersitzen und dem hinteren Fahrzeugteil besteht oder die Ladefläche fensterlos ist.
Solche Fahrzeuge werden häufig auch als Werkstattwagen bezeichnet. Es wird davon ausgegangen, dass sie sich nicht zur privaten Nutzung eignen. Je nach Fall ist das Fahrzeug dann von der Versteuerung des Privatnutzungsanteils befreit. Wenn sich das Fahrzeug aber für die private Nutzung eignet, muss der Privatanteil doch versteuert werden. Für Privatfahrten steht kein privates Auto zur Verfügung. Hierfür gibt es zwei verschiedene Methoden:
Ein-Prozent-Regelung: Hierbei zahlst Du monatlich ein Prozent des Bruttolistenpreises. Es handelt sich um eine pauschale Versteuerung des geldwerten Vorteils für private Fahrten.
Fahrtenbuch: Alternativ kannst Du ein Fahrtenbuch führen, in dem alle Fahrten aufgezeichnet werden. Die lückenlosen Aufzeichnungen dienen als Nachweis, mit dem sich der tatsächliche Anteil der privaten Nutzung ermitteln lässt.
Grundsätzlich gibt es also kein Verbot, ein Firmenfahrzeug privat zu nutzen. Allerdings hat diese private Nutzung Auswirkungen auf die Versteuerung. Je mehr private Fahrten Du mit dem Handwerkerauto unternimmst, desto eher kann sich die Anwendung der Ein-Prozent-Regelung eignen. Nutzt Du das Firmenfahrzeug überwiegend betrieblich, kann sich das Führen des Fahrtenbuchs bezahlt machen.
Fazit
Um den Arbeitsalltag zu bewältigen, nutzen Handwerksbetriebe und Bauunternehmen in der Regel ihren eigenen Fuhrpark. Die dazugehörigen Firmenfahrzeuge werden für den Transport von Personal, Werkzeugen und Materialien eingesetzt. Mit einer speziellen Softwarelösung für Handwerker planst Du die Fahrzeuge ebenso wie andere Ressourcen für den Einsatz auf einer bestimmten Baustelle ein. So behältst Du stets den Überblick behalten. Welches Fahrzeug sich letztlich am besten als Handwerkerauto eignet, hängt von den individuellen Ansprüchen des Betriebs ab.